VWL-Masterarbeit an der UNI-Freiburg WS 2018/19 bei Prof. Jörg Lindenmeier

Die Professur, an der ich meine Masterarbeit erstelle, kooperiert mit einer NPO (Non Profit Organisation) aus einem bildungspolitischen Aktivitätsfeld. Die NPO will mithilfe einer App, welche grob dem Bereich der Lernapp zugeordnet werden kann, ihre idealistischen Ziele einer bildungspolitischen Umorientierung erreichen. Die App nennt sich "Cleverle-Navi".

Bitte lesen Sie sich die nachfolgenden Informationen durch, um ein erstes Bild über die App zu bekommen und beantworten Sie dann die folgenden Fragen.

Zunächst kommen grundlegende Informationen zum Leitbild und zur Vision der NPO (Entweder vorlesen und lesen lassen):
 „Ausgehend von längst erkannten und bekannten Problemen und Grenzen unserer Erziehungs- und Bildungskultur, erscheint ein völliger Umdenkungsprozess notwendig, um Lösungen zu finden, die sich außerhalb konventioneller Kulturen und Strukturen befinden, jedoch Möglichkeiten erahnen lassen, uralte bisher jedoch unerreichbare Ziele zu erreichen. Zum Beispiel das Humboldtsche Bildungsideal, der vollen Entfaltung individueller Potenziale, bei der jeder Einzelne von Geburt an im Zentrum seiner souveränen Selbstbildung steht, und sein ganzes Leben als souveräner Lebenskünstler gestaltet, kurz "Cleverle" genannt.“

  1. Können sie sich unter Berücksichtigung der gerade beschrieben Vision eine radikale digitale Transformation unserer gesamten Erziehungs- und Bildungskultur mit Hilfe einer "simplen" (nutzerfreundlichen aber höchst komplexen) APP vorstellen?

Nun kommen konkretere Informationen zu der von der NPO geplanten APP.
 „Diese APP führt, ähnlich wie ein Auto-Navi, zu allen denkbaren individuellen Zielen rund um den "Komptenz-Globus" der Menschheit und deren Selbstbildungsoptionen. In diesem Kontext befindet sich jeder im Zentrum seiner individuellen souveränen Selbstbildung und partizipiert gleichzeitig als Anbieter seiner erworbenen Kompetenzen im weltumspannenden Cleverle-Netzwerk.“ Bitte im Interview einige Erläuterungen zur App geben, wenn die Interviewten ins Stocken kommen bzw. wenn Sie das Konzept überhaupt nicht verstehen. Bei den ergänzenden Erläuterung möglichst neutral bleiben.

  1. Was halten sie davon?

  1. Möchten sie weitere Informationen?

  1. Die App wird – ähnlich wie ein soziales Netzwerk (Facebook etc.) – sehr stark davon leben, dass „Anbieter“ von Bildungs- und Kompetenzerwerbsmöglichkeiten partizipieren: Wären sie vor diesem Hintergrund bereit am Aufbau eines dementsprechenden sozialen Netzwerks (konkret: Cleverle-Netz) teilzunehmen?

  1. Würden sie ihren Kindern die Teilnahme an den anfänglichen Realisierungen ermöglichen?

  1. Könnten Sie sich vorstellen, dass eine solche App ohne größere kommerzielle Interessen (Firmen wie bspw. Google oder Apple) funktionieren könnte? Also eine App, die für alle Menschen entwickelt wurde und in die Bildungsressourcen unentgeltlich eingezahlt werden und bei Bedarf Bildungsressourcen kostenlos entnommen werden können?

  „Immer wieder hört man von besonderen Menschen, die bereits im Kindesalter die Gelegenheit hatten, ihre individuellen Talente zu trainieren. Dabei spielt das freie ungezwungene Spiel mit den adäquaten Elementen eine wichtige Rolle, welches auf ständig steigendem Niveau immer professioneller aber weiterhin mit einer spielerischen Haltung realisiert wird. Man denke an Schillers Spruch "Der Mensch ist erst dann ganz Mensch, wenn er spielt". Arbeit ist somit letztlich inhuman.“

  1. Können sie sich eine solche Welt vorstellen, in der die Menschen ein Leben lang miteinander spielend lernen?

  1. Glauben Sie das eine solche transformierte Gesellschaft bzw. eine solche visionäre Bildungslandschaft auch ein wirtschaftlicher Wettbewerbsvorteil für ganze Volkswirtschaften darstellen kann? Hierbei insbesondere im Vergleich zu aufstrebenden Volkswirtschaften wie China oder Indien, welche komplett andere bildungspolitischen Konzepte verfolgen?