Cleverle sind ansteckend

Mit Mathias afrikanischen Schmuck herstellen.

Am Mittwoch, den 14. August von 14 bis 17 Uhr laden die Denzlinger Cleverle alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zum Mitmachen in der Pausenhalle der Sexauer Grund- und Hauptschule ein.

Die in Denzlingen im letzten Jahr gestartete Aktion "Denzlinger Cleverle" soll nun auch Kindern und Jugendlichen in Sexau neue Chancen zur Entfaltung ihrer individuellen Begabungen bieten. Die Aktion ist ein Förderkonzept, welches von dem Denzlinger Wolfgang Helmeth entwickelt wurde und nun auch in Sexau starten soll. Dahinter steckt eine langjährige Geschichte, die 1973 in Afrika, in der Elfenbeinküste begann. Der Denzlinger Entwicklungsingenieur und Autodidakt beobachtete äußerst begabte Kinder in einem kleinen Dorf bei der Herstellung ihrer Spielzeuge aus Abfällen. Diese Kreativität wurde aber nicht aufgegriffen und gefördert, sondern von den Eltern und der Schule abgelehnt. So werden die Kinder eher zum Bürokratentum orientiert, statt zu sinnvollen kreativen und praktischen Tätigkeiten. Das Resultat ist bekannt: Die Büros quillen über und der Rest des Landes bleibt unterentwickelt.

Lea und Jonas haben mit Ben eine afrikanischen Küchenmaschine gebastelt.

Abhilfe soll nun das INSEL-Netz-Konzept (Interkulturelles Selbst-Lern-Netz) bringen, welches sich schrittweise in der Elfenbeinküste etabliert. Die Situation in Deutschland ist zwar nicht so dramatisch, aber dennoch versanden vielfältigste Begabungen, weil sie nicht rechtzeitig geweckt und gefördert werden. Dies aber, so der Grundgedanke des Konzepts, obliegt der gesamten Gesellschaft, die eigentlich all die notwendigen Elemente zur Verfügung hat. Sie hat aber den Nachwuchs aus ihren Lebensbereichen weitgehend ausgegrenzt und dem Kindergarten und der Schule überlassen, denen diese Elemente nicht zur Verfügung stehen. Diese Entwicklung muss korrigiert werden. Wäre also z.B. Michael Schumacher nicht früh und individuell gefördert worden, wäre er heute kein Weltmeister.

Stefan und Ben wollen mit Elektronik experimentieren.

Wir wollen an diesem Nachmittag Kindern und Jugendlichen anhand einiger interessanter Beispiele Gelegenheiten bieten, neue Potentiale an sich zu entdecken. Sogleich bitten wir Fachleute sich bereitzuerklären, z.B. als Rentner in ihrer Freizeit den jungen Interessenten bei ihren Aktivitäten weiterzuhelfen. Es werden also Erwachsene gesucht, die etwas Sinnvolles und Interessantes zu bieten haben, und die sich zu einem Kompetenz- und Fördernetzwerk zusammentun. Eltern könnten z.B. mal ihre Kinder tauschen und dann den Neuen ihre Hobbys und Berufe zeigen. Dies und vieles mehr soll angesprochen und realisiert werden.

In Denzlingen arbeitet seit einigen Monaten Ben Oben Mkpot aus Kamerun mit. Ob bei Schulprojekten, wo z.B. der Feuerwehrroboter von Grundschulkindern in einer AG gebaut wurde, oder bei der Präsentation der Aktivitäten der Denzlinger Cleverle auf der Freiburger Modellbaumesse und natürlich bei all den vielfältigen Freizeitaktivitäten ist er dabei. Dies ist ein gelungenes Beispiel sinnvoller Integration von Ausländern, die zudem Kindern früh Gelegenheit zur Entwicklung interkultureller Kompetenz bietet.

Das Edeju Seifenkisten Taxi ist wie bei allen Messen mit dabei.

Unser nächster Messeauftritt vom 20. bis zum 22. September auf der ecotrend steht an. Dort werden wieder neue Projekte zum Mitmachen einladen: Kreatives Gestalten mit Recycling-Materialien, der Bau eines Brennstoffzellenautos und eines eco-Hauses von KOSMOS, die Herstellung von afrikanischem Schmuck und die afrikanische Küchenmaschine, neue Roboter-Ideen und die dazugehörige Gestaltung von Homepages sind angesagt. All dies sind natürlich auch die Themen, die in Sexau angeboten werden. Sind Sie infiziert?

Wir freuen uns auf die Sexauer Cleverle, die sich von den Denzlinger Cleverles anstecken lassen.

Gerne steht Wolfgang Helmeth für weitere Informationen zur Verfügung.

Wolfgang Helmeth, 13.08.2002