Projektphilosophie

In jedem Kind steckt ein individuelles Begabungsspektrum, welches geweckt und gefördert werden will. Spielerisch erkundet das Kind instinktiv seine Umwelt und ahmt die Tätigkeit der Erwachsenen nach. Lernen aus innerstem Antrieb ist völlig natürlich. Dazu bieten sich die vielfältigsten Selbst-Lern-Mittel an, die es in Form von gutem Spiel und Spielzeug bereits für die Jüngsten gibt. Sie benötigen aber zunächst einen Einblick in alle Welten der Erwachsenen, um sich den Bereichen intensiv widmen zu können, für die sie besondere individuelle Begabungspotenziale besitzen. Diese ahmen sie dann in Rollenspielen nach. Fehlen diese Einblicke, dann orientieren sie sich an dem, was sonst geboten wird. Oftmals ist dies nur eine Scheinwelt, die ihnen z.B. das Medium Fernseher bietet, und die dann zum Schrecken der Erwachsenen, oftmals nachgeahmt wird.

Der Mensch vollbringt Höchstleistungen nur dann auf humane Art und Weise, wenn er im Stande ist, diese mit spielerischer Leichtigkeit zu vollbringen. Dies aber setzt voraus, dass er sich bereits als Kind rechtzeitig vorbereitet hat, um diese Potenziale im Zustand der spielerischen Begeisterung und Unbefangenheit einzuüben. Es sind die "Blütezeiten" der individuellen Begabungen, die rechtzeitig durch optimale Methoden "befruchtet" werden müssen, um stufenweise mit adäquaten Mitteln zu "reifen Früchten" gedeihen zu können.

Es ist eine hohe Kunst, diese Persönlichkeitsentwicklungsprozesse individuell zu begleiten. Diese Kunst muss für die meisten Lebenswelten erst noch entwickelt werden, da sie sich bislang dem neugierigen Einblick einzelner motivierter Kinder und Jugendlicher verschlossen haben.

 Aufkeimende Begabungen sind wie zarte Pflanzen, die geschickte, subtile und einfühlsame Behandlung erfordern. Ohne diese Kunst erreicht man das Ziel der vollen und freien Persönlichkeitsentfaltung nicht. Das bestätigt auch die moderne Entwicklungspsychologie und Hirnforschung. Die Leistungen, die natürlich auch im Zeitalter des globalen Wettbewerbs und des drastischen Geburtenrückgangs in unseren Breiten wünschenswert sind, lassen uns obendrein keine andere Wahl.

Eltern, Kindergärten und Schulen haben nicht die Möglichkeit, individuell auf jedes Kind einzugehen. Deshalb wollen wir mit engagierten Bürgern ein Kompetenznetz zur Erschließung aller elementaren Lebenswelten aufbauen. Die gesamte Gesellschaft muss für diese wichtige Aufgabe gewonnen werden. Wie dies im einzelnen zu realisieren ist, muss vielfach erst noch erprobt werden. Um nicht allzu viele Reibungsverluste in der Arbeitswelt zu erzeugen, könnten z.B. rüstige Senioren sich Zeit nehmen, gelegentlich einem interessierten Kind Einblick in ihre ehemalige Arbeitswelt zu verschaffen. Aber bereits Kinder und Jugendlichen, die sich bestimmte Kompetenzen angeeignet haben, können beim Aufbau des INSEL-Netzes mitwirken. Firmen, Behörden, Vereine etc. engagieren sich mit ihren Möglichkeiten.

Ich möchte hier nicht auf all die seit Bekannt werden der PISA-Resultate laufenden Bemühungen hinweisen, unser Bildungssystem zu modernisieren. Wer dies auch nur ansatzweise verfolgt, wird erstaunt sein, welche radikalen Veränderungsprozesse bereits in der Theorie entwickelt wurden. Ganz Europa und viele Länder weltweit ringen um optimalere Lösungen. Im Internet kann dies jeder verfolgen. Beispielsweise nenne ich hier das Forum Bildung welches  1999  von der Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn initiiert wurde und der Bildungsrat Baden-Württemberg, der am 11. September 2001 seine Arbeit aufnahm. Aber was hat sich denn wirklich geändert? Der Trend geht in ein Mehr an Verschulung und Standardisierung der Bildungspläne.

 

Demgegenüber ist unser Beitrag das Modellprojekt "Denzlinger Cleverle"

Das Modellprojekt Denzlinger Cleverle hat sich seit 2001 erfolgreich entwickelt und soll weiterverbreitet werden. Seit 1973 engagiert sich der Initiator und Gründer von EDEJU e.V., Wolfgang Helmeth, in diesem Bereich und hat nicht nur hier, sondern auch in West-Afrika vielfältige Projekte initiiert.

Wir gehen die ersten praktischen Schritte in einem noch nicht verrechtlichten und bürokratisierten Rahmen.

Wir laden Sie  zum konkreten Gestalten und Mitwirken ein.

Warum der Name "Cleverle"?

Weil Cleverle clever sind! Jedes Kind ist auf seine Weise clever geboren. Der Selbstentfaltungsinstinkt gepaart mit individuellen Präferenzen, Charakter und Strategien treiben das Kind an, sich die sie umgebende Welt zu erschließen und zu manipulieren. Clevere Eltern fördern diese Eigeninitiative und helfen dem Kind den Erfahrungshorizont ständig zu erweitern. Zwar bemühen sich die formale Bildungssysteme ebenso um die individuelle Förderung, aber aus strukturellen Gründen sind ihre Möglichkeiten beschränkt.

Eine clevere Gesellschaft öffnet sich dem Selbstentfaltungsinstinkt der Cleverle und bietet ihnen ihre vielfältigen Kompetenzen an, die helfen, den spontanen Fragen Interessen und Projektideen das nötige Umfeld zu bieten.

Die Cleverle-Pädagogen wissen, dass das wahre Kurrikulum in jedem Einzelnen Cleverle lebendig wirkt und niemals programmiert sein kann. Sie haben ein feines Gespür für die aufblühenden Talente und arbeiten auf freundschaftlicher Basis subsidiär. Es sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Jedes Cleverle will auf seine Weise ein Held sein, das heißt, zeigen, dass es etwas besonderes ist und kann. Dazu benötigt es eine Gesellschaft, die dem mutigen Treiben die notwendige Toleranz, besser noch die notwendigen Gelegenheiten bietet.

Cleverle sind auf natürliche Weise weltoffen. Je weiter sie ihre Netzwerke spannen können, desto mehr entwickeln sie ein Gefühl der globalisierten und vernetzten Welt. Mit ihren eigenen Webseiten (ePortfolios) präsentieren sie sich selbst, ihre Fragen, Interessen, Projekte und Angebote. Bereits in frühen Jahren sind sie die aktiven und kreativen "global Player".  Durch ihr globales Engagement wirken sie stimulierend auf andere Cleverle weltweit. Bereits in frühen Jahren wirken sie als "Entwicklungshelfer".

Cleverle stimulieren sich selbst und dynamisieren ihre Selbstentwicklung durch vielfältige synergetische Elemente, z.B. durch Vernetzung mit Gleichgesinnten. Sie wirken ansteckend, da sie von ihrer Sache begeistert sind.

Cleverle sind lebenstüchtige Lebenskünstler. Sie sind Multitalente, da sie ihre vielfältigen Potenziale in einer offenen Gesellschaft entfalten können.

 Siehe Cleverle live.